Verspätung

Leben

Silvester Review
Erstmal frohes Neues, auch wenn diese Begrüßung des neuen Jahres reichlich spät kommt. Zumindest wenn man sich das heutige Datum zu Gemüte führt, aber auch wirklich nur dann. Hoffe, dass ihr gut rein gekommen seid. Wenn nicht, ist es euch anders ergangen als mir. Nach der üblichen kritischen Beäugung des ballerwütigen Teils der Bevölkerung, fand ich mich kurz darauf auf dem Sofa – schlafender weise natürlich. Da konnte auch der Fernseher, in dem Deutschlands Comedians ihre witzlosesten Sketche zum Besten gaben, nicht viel dran ändern. Aber lieber dumme Sprüche von Stefan Raab, als hirnlose Apres Ski Partys, mit Musik die man selbst volltrunken nur schwer ertragen kann. Schön war – im krassen Gegensatz zum üblichen Fernsehprogramm – die Tatsache, dass ich mein erstes Silvester mit meiner Marina verbringen durfte. Auch wenn der Satz irgendwie bescheuert klingen mag, da dieser Vergleich doch etwas mehr als hinkt. Er sitzt quasi als Vollinvalide im Rollstuhl. Irgendwie muss ich in just diesem Moment an Dr. Dressler aus der Lindenstraße denken. Die weitere logische Gedankenführung in meinem Kopf bringt mich direkt im Anschluss auf Herrn Harald Schmidt, welcher mittlerweile wieder eine eigene Sendung in der ARD führt. Harald hatte damals unter den Fittichen von Fred Kogel bei Sat. 1 übrigens eine prima Dr. Dressler Imitation drauf.

Gefährdungspotential
Wir schreiben Sonntag den 22.01.2006. Mario A. befindet sich auf der Autobahn 67 zwischen dem Rüsselsheimer Dreieck und dem Mönchhof Dreieck. Am Horizont donnert eine Boeing 747 der Lufthansa in Richtung Landebahn. Er befindet sich in einer Baustelle. Die Geschwindigkeitsbeschränkung liegt hier bei 60 oder 80 Kilometern pro Stunde, so genau weiß er das im Moment nicht. Der Vordermann fährt in ca. 300 Metern vor seinem Vehikel. Plötzlich sieht der Mensch im 7er Corsa Maybach im Augenwinkel etwas auf einem geschlossenen Autobahnparkplatz stehen. In diesem Moment zündet ein roter Blitz. Unser Proband bleibt erstaunlich gelassen und schaut auf den Tacho. Hier sind ungefähr 95 km/h abzulesen. Laut Bußgeldrechner macht das entweder:

Eine überschreitung der zul. Höchstgeschwindigkeit um 35 km/h außerorts wird gem. Bußgeldkatalog wie folgt bewertet:
• 75 ,- EUR Bußgeld (zzgl. 20,- EUR Bearbeitungsgebühr und 5,60 EUR Auslagen Verwaltung)
• 3 Punkt(e) in Flensburg

oder aber

Eine überschreitung der zul. Höchstgeschwindigkeit um 15 km/h außerorts wird gem. Bußgeldkatalog wie folgt bewertet:
• 20 ,- EUR Verwarngeld

Wobei ich stark davon ausgehe, dass an dieser Stelle 80 km/h angeschlagen war, da kurz nach dem Blitzer ein Schild mit 60 km/h stand. Es hätte also schlimmer kommen können. In der Praxis hält sich auf der Autobahn sowieso fast keiner an die Geschwindigkeitsbeschränkungen. Zumindest nicht wenn der Verkehrsfluss und die anderen Verkehrsteilnehmer schneller unterwegs sind. Bestes Beispiel die A3 vom Flughafen in Richtung Aschaffenburg. Wenn hier um 18 Uhr die Verkehrsinfobrücken 60 km/h angeben fährt der Tross der Autofahrer 100 km/h. Sollte man da lieber auf der rechten Spur vor sich hingammeln, während man mit guten 90 Sachen von einem 35-Tonner überholt wird? Und da sich selbst die Kameraden in grün (oder blau) dem Verkehrsfluss anpassen sehe ich hier keinerlei Handlungsbedarf. Zwanzig Stundenkilometer Toleranz sind schon in Ordnung.

Augenblicke
Am Donnerstag unterhielt ich mich noch mit Gwen über das Thema Verkehrssünden. Eine Wahrhaftige Ironie des Schicksals. Manchmal geht es schneller als man denkt. An einem Sonntagmorgen. Mit Gwen, Marina und den vier Jungs von Unterwortverdacht war ich am Donnerstag unterwegs um Bandfotos zu schießen. Unsere erste Location war der Frankfurter Flughafen, wo ich ein paar interessante Stellen ausgekundschaftet hatte. Meine Aufregung war dementsprechend groß, da weder das Licht, noch die Menschen Drumherum so agierten wie ich es wollte. Glücklicherweise hatte ich für den Fall der Fälle vorgesorgt und zwei starke Strahler gemietet. Diese wurden von unseren bezaubernden Assistentinnen fachmännisch bedient. Der Anspannung tat das natürlich unter dem immensen Zeitdruck den wir an diesem Abend hatten keinen Abbruch. Erst nachdem wir am Flughafen alle vier Motive durchgeschossen hatten, ging es mir ein wenig besser. Danach ging es in ein Frankfurter Parkhaus, wo ich einige persönliche Highlights erleben durfte. Ich hatte echt Muffensausen, dass irgendetwas schief gehen könnte. Es war ja mehr oder weniger mein erstes professionelles Fotoshooting mit der neuen Kamera. Auch wenn die natürlich nicht mit der alten vergleichbar ist (der Vergleich bezieht sich auf einen VW Käfer gegen einen Ferrari), aber ein mulmiges Gefühl beschleicht einen doch schon, obwohl man als Fotograf am anderen Ende der Optik genau weiß was man tut. However: Das erste Shooting war, von einigen Orientierungsproblemen im Flughafengebäude, sehr erbauend und hat Spaß gemacht. Nun folgt in Kürze das Shooting für das Coverfoto vom Unterwortverdacht Album “Aufstand der Aufrechten” und darauf das Tageslichtshooting von weiteren Bandfotos.

Dieser Text gibt die Meinung des Verfassers wieder
Vom “Aufstand der Aufrechten” kann ich, ohne hier übermäßig Promo schieben zu wollen, nur gutes Berichten. Ich durfte gestern im Studio schon in drei Tracks reinhören. Vom Intro bis hin zum Titeltrack in dem ein gewisser Moses Pelham gefeatured wird, von dessen bösartigem Flow ich wirklich sehr geflasht bin ;). Wir wollen deinen Kopf, wie die Mudschahedin, oder so. ADA! Als Vorbote zum Album wird der Track “Himmelgrau” im Glashaus Remix veröffentlicht. Die Musikindustrie und gerade die kleinen Labels haben in der Vergangenheit sicher viel mitgemacht, erlebt und gelernt. Eigentlich wie die gesamte Wirtschaft in unserem Lande. Nachdem 3p bereits in 2005 mit dem dritten Glashaus Album ein wahres Feuerwerk an tiefsinnigen Texten in einer wundervollen Verpackung abgeliefert hat, geht es in 2006 da weiter, wo es 2005 aufgehört hat. “Himmelgrau” im Glashaus Remix geht direkt in den Kopf rein. Der Bass wummert in typischer Pelham / Haas Manier, Glashaus-Frontfrau Cassandra Steen singt leise die Hook, ein Ali Neander spielt seine Gitarre wie man es von ihm gewohnt ist und ein verzweifelter Bayz Benzon legt seine Reime auf den Beat. Im Hintergrund ist entfernt noch ein Klavier zu hören was sein übriges tut. Ich höre die CD rauf und runter und kann euch nur sagen, dass da was Großartiges auf uns zukommt. Freitag auf dem Weg ins Training habe ich den Track im Auto ziemlich laut aufgedreht. Danach fror mein Grinsen ein und begleitete mich durch das Training, weil ich dermaßen geflasht war und immer noch bin. Das soll jetzt kein dummes Promogelaber sein. Aber genug gelobt, sonst heben die Jungs womöglich noch ab und machen nur noch Fotos mit Starfotografen ;).

Der beste Tag in meinem Leben
Sinnigerweise der, an dem meine Freundin geboren wurde. Ohne sie will ich nicht sein, ohne sie wär’ ich allein, würde Chima sagen. Dieser steuerte auch einen Teil zu ihrem Geschenk bei. Er signierte ihr in meinem Auftrag nämlich sein Album. Die weiteren Geschenke bleiben allerdings streng geheim. Ihr werdet durch Fotos noch früh genug erfahren wann und wohin uns das Geschenk geführt hat. Am 20. wurde unsere Beziehung übrigens schon 10 Monate jung. Danke!

Bild des Tages
Mein Leben. Nothing more to say :).

Viele Grüße aus Motorcity*
Mario

*zurzeit im Exil in hessisch Uganda

P.S.: Justus: Wie sehen deine Tipps gegen Schreibblockaden aus? Ich glaube wir müssen Wissen transferieren ;).

Comments

  1. Ich warte, Mafagga!

    Aber ich freue mich das Du endlich wieder da bist! :o)
    Wer sind eigentlich immer diese komischen Unterwortverdacht? ;o)

    cheers,
    Sashman

  2. Hallo,

    schön mal wieder was lesen zu können….

    Wann sieht man sich? Heute Abend Rind?

    Liebe Grüße

  3. hui, ein neuer text! :o)

    ich bin der meinung, dass schreibblockaden (ebenso wie kreative pausen einer grafik-tussnelda) eine absolute daseinsberechtigung haben und nicht durch irgendwelche tricks oder arschtritte aus der weltgeschafft werden sollen! so!
    dann macht man sich nämlich wenigstens gedanken über den schiss den man macht und haut nicht einfach irgendwas in die welt raus.

    ich hoffe allen geht ´s gut – in trier kommt gerade frühlingsstimmung auf und ich glaube ich muss mir schomma sunblocker kaufen gehen.

    liebe grüße in die runde, besonders an die lieben m&m,
    annika

  4. Ach zu den Schreibblockaden: einen trinken, anfangen zu schreiben und wenn es am nächsten Tag noch sinnig ist: raushauen! ;o)

    Sashman

  5. Verstehe nicht, wie jemand, der über sein Leben schreibt, eine Schreibblockade haben kann? Nimmst Du Dir etwa gerade eine Auszeit (sozusagen vom Leben (=Alltag)) und geniesst etwa einfach nur schöne Stunden mit Deiner Liebsten, schläfst aus und lässt die Seele baumeln und hast einfach nicht soooo viel zu erzählen? Wenn ja – ist doch auch mal was Schönes. Wenn nein – ´tschuldigung.

    Ich mach demnächst (wahrscheinlich im März, wenn Corina hier ist) eine Swapping-Party, ich würde mich freuen, Dich und Marina dort zu sehen. Einige andere hier übrigens auch!

  6. Mario,
    der Lärmschutzwall parallel zu dem geschlossenen Parkplatz hat das stolze Volumen von 300000m3 :-)
    Fidel – mit Rotweindeal

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