Fragensteller
Kennt ihr das? Kenne ich was? Das ist eine sehr gute Frage, die ich mir soeben stellte und sie nun euch stelle. Quasi die Staffel weitergebe. Obwohl es eigentlich zweitrangig für mich ist zu erfahren, ob ihr kennt was ich kenne. Wobei das mitunter sehr interessant sein kann. Ihr wisst schon – dieses Herdending! Denn vieles, was ich hier an geistigen Ergüssen (geistig!) ablasse, trifft auf Resonanz. Resonanz aufgrund euerer persönlichen Erfahrungen. Ihr, die meine Gedankengänge nachlesen und zum Teil sogar nachvollziehen könnt (wow!).
Und am Ende stellt ihr dann genauso überrascht, wie ich es oftmals bin, fest: Wir sind doch ziemlich gleich. Irgendwo schlagen wir uns doch alle mit den gleichen Problemen rum. Nicht mit denselben. Womit wir endlich beim Kern der Frage wären: Kennt ihr das? Ihr fühlt euch bestens und sucht den passenden Soundtrack dafür. Einen Musiktitel der das gute Gefühl in Form von Musik wiedergibt und es unterstützt. Doof nur, wenn man einen solchen Titel auf Teufel komm raus nicht finden kann, obwohl die hauseigene Plattensammlung eine adäquate Anzahl möglicher Stücke herzugeben scheint. Man findet nichts. Aber das ist irgendwo auch ein ganz alltägliches Problem. Wenn man nach Lösungen sucht, findet man keine. Ob es sich bei der Metapher „Lösung“ nun um etwas Physikalisches oder gar Psychisches handelt ist vollkommen egal. Die Lösung kommt immer erst dann, wenn man nicht mit ihr rechnet.
Kreativitätsindex
So ging es auch mir diese Woche. Ich sitze mal wieder an diversen Kreativjobs, bei denen der Kunde am anderen Ende der Leitung sitzt und auf Ergebnisse wartet. Nur ist der kreative Kopf keine Maschine, sondern die Kreativität ein langer Prozess mit vielen Abzweigungen und den verworrensten Verwirrungen die ihr euch nur vorstellen könnt! „Gute Ideen brauchen Zeit“, ist für solche Belange ein sehr schlauer Merksatz. Nur: Wer kann das schon einem Kunden erzählen? Wer nimmt sich denn die Zeit für gute Ideen? Stattdessen schüttet man pausenlos Low-Cost Milchkaffee in laktosefreier Form, (was ihn schon wieder Premium macht) aus der günstig erstandenen Senseo Kaffeepadmaschine, in sich hinein und wartet auf die Initialzündung.
Natürlich kommt die nicht wenn man sie braucht, sondern erst wenn alles gelaufen ist oder der Kunde schon diverse Tische und Stühle zerschlagen hat. Nun gut wir wollen es nicht übertreiben ;). Die besten Ideen kommen jedenfalls spontan und ich habe mich oft gefragt, ob man dieses Kreativitätsding nicht in den Griff bekommen kann. Quasi über das was unser Gehirn alltäglich produziert, Herr werden und versuchen die Kreativität zu lenken. Wie bei einem Fass: Wenn ich mal Bock auf ein Bier habe kann ich mir dank neuster Zapftechnologie eins zapfen. Nur mal als Beispiel. Natürlich würde ich mir so etwas nie kaufen. Nur um mein Beispiel nochmals zu verdeutlichen. In den einschlägigen Kreativzeitschriften, die ich schon seit Jahren nicht mehr lese, gibt es hin und wieder Seminaranzeigen für Kreativseminare für Unmengen von Geld. Der Macher von diesen Events weiß also wie er auf kreative Art und Weise anderen manisch unkreativen Menschen das Geld aus der Tasche ziehen kann. Hossa!
Ich dagegen setze mich auf mein altes Fahrrad und fahre eine Runde durch den Wald. Schaue mir die Umgebung an und bin erstaunt wie sich dort alles in letzter Zeit verändert hat. Mindestens einmal auf einer solchen Fahrt durchzuckt ein Gedankenblitz meine Hirnwindungen und ich habe die rettende und gleichzeitig erlösende Idee für meinen Kunden. Dann bin ich glücklich.
Bis zum nächsten Kreativjob zumindest.
Bild des Tages
Das ist dieses Mal schon etwas älter. Viele Fotos die ich in der Vergangenheit gemacht habe sind durch meinen persönlichen Blickwinkel durch das Qualitätsraster gefallen. In den vergangen Wochen habe ich mich immer wieder mal hingesetzt und ein paar dieser Entscheidungen was gut und schlecht ist revidiert. Die Ergebnisse davon gibt es als „Bild des Tages“. Und so habe ich dieses Foto von Sebastian Hämer (Making of „Sommer unseres Lebens“) rausgekramt, neu bewertet und ein paar kleinere Korrekturen vorgenommen. Nichts wirklich Aufwendiges.
Wo andere Fotografen oder die es gerne wären mit den verrücktesten Effektretuschen rumprobieren und versuchen andere, die es vorgemacht haben, zu kopieren begnüge ich mich mit meiner persönlichen Sichtweise und bin lieber ich selbst als irgendwem nachzueifern. Das Problem der ganzen „Effektretuscher“ ist in meinen Augen nämlich ganz simpel: Die nachträglichen Effekte sollen das Bild mit Inhalt füllen. Viele sehen nicht, dass das Foto an sich überhaupt keine Aussage, geschweige denn Ästhetik hat, sondern bei anderen sofort aus der Auswahl geflogen wäre. Es ist also nichts als Effekthascherei. Ein gutes Foto funktioniert nämlich auch ohne Effekte (und ein guter Effekt nur mit einem guten Foto) wie z.B. den von Jim Fiscus, DRI oder was auch immer. Das ist mein Credo und ich halte mich daran. Wobei ich betonen muss, dass solche Retuschen bei dem richtigen Motiv durchaus gut sein können. Die meisten sehen das Motiv aber einfach nicht, sondern sehen ihr Objektiv, ihre Anfangsblende und ihr Kameramodell und die Summe, die das Equipment gekostet hat. Kein Mensch braucht eine Kamera für tausende von Euro. Man kann selbst mit einer Einsteigerkamera geniale Fotos machen. Denn das Bild macht immer noch der Fotograf.
Grüße aus Motorcity
Mario
P.S.: Mario A. jetzt auch bei Myspace
Rüschtisch
Uhhhh, dem Bild fehlt irgendwie der Aufbau. Mit dem unruhigen Hintergrund kann ich nix anfangen und der Goldene Schnitt wurde auch nicht beruecksichtigt. Mach mal ein DRI – vielleicht wirkt das eher!
PS: ich glaube Du hast eine Frontfocus Problem, lass mal Deine Kamera optimieren.
PPS: ohne EXIFs kann ich Dir auch nicht weiterhelfen.
mobile Gruesse ohne Umlaute!
Der Herr beschwert sich, dass so wenig Kommentare zu seinen Beiträgen geleistet werden! Wie wäre es mal wieder mit einem neuen geistreichen Text, zu dem es sich auch lohnt etwas zu kommentieren? Nur zur Info: Wir haben schon Mitte Februar ;-)